Eigentlich geht diese Tour immer ab Kehl und ist die Erste für die kommende Saison, doch in diesem Jahr war alles anders. Da der Feiertag zum „Tag der deutschen Einheit“ auf einen Mittwoch fiel, und somit nicht in die Planung eines verlängerten Wochenendes mit eingebunden werden konnte, entschieden wir uns für das letzte Septemberwochenende. Beim Kanuclub Maxau wurden wir schon erwartet und zu unserer großen Überraschung mit Kaffee und Kuchen begrüßt. Die Boote wurden abgeladen und das Gepäck in den Aufenthaltsraum gebracht. Schnell richteten wir unser Nachtlager und dann ging es erstmal zum Essen in die gleich nebenanliegende Gaststätte der Naturfreunde. Das war wie immer überreichlich. Unser Paddelhund Struppi hat gefehlt, er hätte an diesem Abend ordentlich was abbekommen.
Am nächsten Morgen dann recht kühle Temperaturen, aber die Sonne schien bereits verheißungsvoll. Die Boote waren rasch gepackt, diesen Sommer hatten wir darin ja reichlich Übung. Dann ab auf’s Wasser. Trotz des niedrigen Wasserstandes eine starke Strömung, die uns schnell voranbrachte. War gut so, denn wir hatten schon nach kurzer Zeit mit einem sehr starken Gegenwind zu kämpfen. Gegenüber vom Atomkraftwerk Philippsburg ruhten wir uns ein einer windstillen Kiesbucht aus in der Hoffnung, dass auch der Wind ein kleines Mittagsschläfchen einlegen würde.
Und wirklich, nach einer Stunde war der Wind gemäßigter und auch die vielen Wellen auf dem Rhein hatten sich gelegt. Dennoch waren wir froh, unser Ziel, das Bootshaus der Padlergilde Ludwigshafen nach 62 Stromkilometern kurz von 18 Uhr zu erreichen. Auch hier wieder ein freundlicher Empfang, Übergabe des Schlüssels für unser Nachquartier, eine (leider kalte) Dusche und dann ab zum Essen ins „Weiße Häusl“. Die neue Wirtin verwöhnte uns gleich mit einer heißen Brühe. Denn trotz der strahlenden Sonne waren die Temperaturen am Tag eher kühl.
Der erste Blick am nächsten Morgen auf den Rhein zeigte ein tolles Bild. Aus dem Wasser stieg der Nebel hoch und über dem Nebel schien die Sonne. Ein bisschen wärmer als gestern. Der Schiffsverkehr auf der Fahrt durch den Mannheimer Hafen erforderte unsere ganze Konzentration. So freuten wir uns auf die erste Pause auf dem Wasser, kurz nach der Rheinbrücke. Mittlerweile genossen wir auch die wärmenden Strahlen der Sonne. In Höhe der „Petersau“ schloss sich ein einsamer Wanderpaddler aus der Nähe von Ulm uns an. Er beendete seine Fahrt in Rhein-Dürkheim und wir machten Mittagsrast an der Marathon-Kontrollstelle. Danach wurde unsere „Hausstrecke“ rasch bewältigt. Der Ausstieg an der Fährrampe über die Steine war mit den beladenen Booten recht beschwerlich. Aber mit gegenseitiger Hilfe hat alles geklappt und so kamen wir müde, aber froh etwas geleistet zu haben bei unserem Bootshaus an. (mh)